Nach Gründung der Loge „Zum edlen Bruderverein“ im Orient Hersfeld im Jahre 1816 war das Müller’sche Haus in der Weinstrasse erster Versammlungsort. Auch im Hoehl’schen Haus in der Weinstrasse sollen sich Logenbrüder zusammengefunden haben. Später arbeiteten sie im ehemaligen Refektorium des alten Klostergebäudes, welches jetzt als Heimatmuseum dient. Durch den Befehl des Kurfürsten Wilhelm II. im Sommer 1824 fanden Zusammenkünfte im Kasino in Hersfeld, Rotenburg und auch in Nentershausen statt.

Im Jahre 1892 nennt sich die Loge dann „Lingg zur Brudertreue“ und erwirbt das Haus Abteiweg 2, in dem sie sich bis zum Jahre 1934 versammelte. Nach der erzwungenen Auflösung der Loge durch die Nationalsozialisten wurde das Haus samt Inventar beschlagnahmt. Im Jahre 1949 wurde die Loge durch die amerikanische Besatzungsmacht wieder zugelassen. Die Stadt Hersfeld, die die treuhänderische Verwaltung hatte, gab das Haus in verwahrlostem Zustand zurück. Das Gebäude war inzwischen so baufällig geworden, dass hohe Kosten für die Instandsetzung hätten aufgewendet werden müssen. Auf Vorschlag unseres Hausverwalters, Br. Hermann K., verkauften wir am 25. Juli 1966 dieses Haus in der Absicht, eines Tages ein neues Heim zu erwerben.

Von dieser Zeit an bis zum Johannisfest 1969 arbeiteten wir in gemieteten Räumen in der Reichstrasse 1. Am 01. August 1969 wurde das Haus Simon-Haune-Strasse 1 käuflich erworben und zum Logenhaus umgestaltet. Die Brüder unserer Bauhütte sind sich bewusst, dass sie dieses neue Heim nur dem uneigennützigen Wirken ihres Br. Hermann K. zu verdanken haben, der weder Zeit noch Mühe scheute, eine vorbildliche Stätte für unsere freimaurerischen Arbeiten zu schaffen.

Der Schlüssel des Hauses wurde am 27. September 1969 im Beisein der Brüder und Schwestern durch Br. Hermann K. an den hammerführenden Meister vom Stuhl übergeben. Die Tempelweihe und Lichteinbringung fand unter grosser Beteiligung hiesiger und auswärtiger Brüder am 10. Oktober 1969 in feierlicher Form statt.